Revolution in der Dunkelkammer, oder Fotogeschichte des Aufstandes

Das Forschungsprojekt untersucht die folgenreichen Auswirkungen von Fotografie, insbesondere Carte de visite bzw. Visitenkartenporträts auf den Bereich des politischen Widerstands und auf Vorstellungen von Revolution. Den Forschungsgegenstand bildet ein umfangreiches Korpus von Porträtfotos osmanischer, zentral- und südeuropäischer Widerstandskämpfer und Revolutionäre des 19. Jahrhunderts. Anhand ihrer wird das Wechselverhältnis von politischer und medialer Revolution im Zeitalter der frühen Fotografiegeschichte erörtert und historische Umwälzungsprozesse in ihren sozialen und medialen Dynamiken beleuchtet. Dieser interdisziplinäre Zugriff öffnet schliesslich den Blick für die vielfältigen Verflechtungsebenen revolutionärer Bewegungen in Europa sowohl in regionaler wie auch in transnationaler Perspektive.

Erzählen jenseits des Nationalen. (Post-)Imperiale Raumstrukturen in der Literatur Osteuropas

Das Projekt stellt die Frage nach vergleichbaren Raumstrukturen im kulturellen Gedächtnis in den postimperialen bzw. postsozialistischen Regionen Mittel-, Ost- und Südosteuropas, wobei sich der Imperiumsbegriff auf übernationale Gebilde in Osteuropa (Habsburger Monarchie, Osmanisches und Russisches Reich, Polen-Litauen u. a.) wie auch auf die sowjetische Einflusssphäre und Jugoslawien bezieht. Von besonderem Interesse sind dabei Phänomene, die jenseits nationaler Grenzziehungen verlaufen und in jüngster Zeit wieder zunehmend ins Blickfeld geraten.